
Am Freitag, dem 10. Oktober 2025, fand in der Gedenkstätte Hoheneck die Einweihung der 46. Gedenktafel Frauenorte Sachsen statt. Seit 2016 schreibt der Landesfrauenrat Sachsen diese Frauenorte aus und erinnert damit an besondere Errungenschaften, Biografien und Schicksale. Mit dem Frauenort in Hoheneck wird nun jedoch keiner Frau, sondern einem ganzen Ort gedacht.
Die Gedenkstätte Hoheneck ist ein Mahnmal für politisch verfolgte und inhaftierte Frauen in der Sowjetischen Besatzungszone 1945-1950 sowie in der DDR 1950-1989. Das Frauengefängnis Hoheneck ist unzertrennlich mit politischer Verfolgung und dem Leid mehrerer tausend in der zweiten deutschen Diktatur Frauen verbunden.
Anlässlich der Tafeleinweihung waren die Vorsitzende des Frauenkreises der ehemaligen Hoheneckerinnen e. V., Frau Regina Labahn, und stellvertretend für die Vorsitzende des Forums für politisch verfolgte und inhaftierte Frauen der SBZ/SED-Diktatur e.V. Frau Margitta Becke zu Gast, die beide eindrucksvolle Reden hielten und zum Erinnern mahnten. Die sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Frau Dr. Nancy Aris, gab einen kurzen, aber eindringlichen Einblick in die Geschichte des Ortes. Frau Dr. Jessica Bock, die Vorsitzende des Landesfrauenrates Sachsen e.V., führte durch die Einweihung und begrüßte die zahlreichen Gäste. Die neue Gedenkstättenleiterin, Frau Dr. des. Mareike Schönle-Jennrich, sowie der Geschäftsführer der Gedenkstätte, Herr Christian Ahner, betonten die Bedeutung des Ortes für die betroffenen Frauen, aber auch die Verantwortung, an die Geschichte zu erinnern und aus ihr für die Zukunft zu lernen. Nach der Enthüllung der Tafel, die fortan ein gut sichtbarer Ort des Erinnerns die Schrecken der SED-Diktatur ist, hatten die Gäste Möglichkeiten für den Austausch mit ehemaligen inhaftierten Frauen, zur Besichtigung der Ausstellung sowie zur Teilnahme an Führungen durch den historischen Ort.